Australien ist ein weltweit wichtiges Agrarexportland, und das obwohl nur rund sechs Prozent der Landfläche beackert werden. Jedoch leben in Australien nur 23 Mio. Menschen, was die Größenverhältnisse wieder relativiert. So werden 80 Prozent der produzierten Nahrungsmittel außer Landes verschifft. Neben dem Weizenanbau (circa 45 Prozent der Gesamtanbaufläche) spielt Zuckerrohr als Anbaukultur eine zentrale Rolle. Klimatisch ist der Südosten des Landes eher für den Getreideanbau geeignet. In vielen anderen Regionen muss, so es geeignete Wasserquellen gibt, bewässert werden.
Angesichts der Flächenstrukturen und der kurzen Zeitfenster für die Aussaat ist Australien ein starker Markt für leistungsfähige Landtechnik. Raupentraktoren, Knicklenker, gigantische Airseeder und breite Schneidwerke für Mähdrescher prägen das Bild. Zudem hat sich vielerorts bereits Controlled Traffic Farming etabliert.
Mitten hinein in die Getreideernte ging es für uns während des ersten Besuchs rund um den dritten Advent vor zwei Jahren. 100 km nördlich von Perth, der übrigens einzigen Großstadt Westaustraliens, liegt Glenvar. Familie Shields bewirtschaftet hier und auf einer weiter südlich gelegenen Betriebsstätte knapp 22.000 ha. Das System Bale-Direct hat die Familie selbst entwickelt und erprobt. Am Mähdrescher ist eine zusätzliche Hydraulikpumpe mit eigener Ölversorgung und Kühler verbaut, welche die Presse antreibt. Über ein Förderband werden die Erntereste direkt am Mähdrescher abgenommen und in die Quaderballenpresse befördert ackerbaulich betrachtet eine feine Sache. Die Arbeitsbedingungen für die Airseeder-Direktsaatmaschinen werden wesentlich verbessert und Unkrautpotenzial und Ausfallgetreide gehen mit den Quaderballen direkt vom Feld.
Wie die Tour für die Gläsers weiterging und welche Eindrücke die beiden von ihren Stationen mitgebracht haben, lesen Sie in der traction-Ausgabe November/Dezember 2014, die Sie auch hier bestellen können.