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Hobby

Tradition verpflichtet

am Freitag, 03.04.2015 - 18:02

Bei Anton Rosenberger haben Standardtraktoren schlechte Karten. Am liebsten arbeitet der 30-jährige Bayer auf vier gleich großen Rädern und hält die Trac-Tradition des Betriebs aufrecht. Sein 1800 intercooler ist hier keine Ausnahme und muss auch heute noch ran.

{BILD:629841:jpg}Schon als kleiner Junge schlug Anton Rosenbergers Herz für die Traktoren mit dem Stern: „Wenn mein Vater mit dem Schlüter auf den Hof kam, ließ mich das eher kalt. Doch beim MB trac konnte ich gar nicht schnell genug am und auf dem Schlepper sein“, berichtet der heute 30-Jährige.
  
Die früh entdeckte Leidenschaft wirkt bis heute nach. Seit 1976 arbeiten auf dem Betrieb nahe Erding Traktoren aus Gaggenau. Damals begann mit einem neuen kieselgrauen und signalroten 65/70 die Trac-Ära auf dem Hof, deren Ende noch lange nicht in Sicht ist. Ein Schlüter 1500 TVL steht neben einem Fastrac 2155 und einem 1000er MB trac von 1985 in der Maschinenhalle. „Die müssen auch alle noch ran“, erklärt Anton Rosenberger. Der perfekte Zustand aller Traktoren lässt nicht vermuten, dass mit ihnen jedes Jahr 120 ha beackert werden. Vor allem in der Maiskampagne arbeiten alle gleichzeitig. Welcher der Beste ist? „Eigentlich alle!“, erklärt Rosenberger, „Doch am liebsten steig‘ ich auf den 1800er!“
  
Mercedes hatte in den späten 60er-Jahren ein Problem: Der Unimog, der vorher ordentliche Absatzzahlen brachte, fand immer mehr seiner Abnehmer im Kommunal-, Bau- und Militärbereich. Für die Landwirte war er uninteressant geworden; sie forderten immer lauter eine Spezialmaschine für ihre Bedürfnisse. 
 
Am 25. März 1968 durfte nach viel Überzeugungsarbeit der Entwickler endlich der erste Prototyp im Werk Gaggenau gebaut werden. 1971 wurde das Projekt auf der Hauptversammlung der Daimler-Benz AG in Stuttgart kritisch beäugt: Der Vorstand ließ mit sofortiger Wirkung alle Aktivitäten einfrieren. Doch im Vorfeld der DLG-Ausstellung 1972 wurde bekannt, dass Deutz den Intrac zeigen würde. Daimler-Benz wollte beweisen, dass man den besseren Trac bauen konnte – und so musste auf einmal alles sehr schnell gehen. Sechs Wochen vor der DLG-Ausstellung erfolgte die Freigabe, aber nur für das Ausstellungsstück. Letztlich brachte man einen der Prototypen, die eigentlich schon längst hätten verschrottet werden sollen, zur Messe. Und so stand der MB trac 65/70 im Schatten des Unimogs doch noch auf der DLG-Ausstellung 1972. ksch 
 
Wie die Entwicklung des MB tracs weiterging und wie Anton Rosenberger zu seinem Exemplar kam, lesen Sie in traction Ausgabe März/April 2015, die Sie auch hier bestellen können.

In unserer Bildergalerie finden Sie übrigens noch mehr Details zum MB trac 1800 intercooler von Anton Rosenberger!