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Hobby

Der Trick mit dem Knick

am Donnerstag, 06.03.2014 - 16:23

Der D 16006 gehört ganz klar zu den Hinguckern auf historischen Feldtagen und Deutz-Clubtreffen. Aufgrund der geringen Stückzahl sind die meisten noch existierenden Exemplare bekannt. Wir haben in der Schweiz einen der seltenen Deutz-Knicker und einige weitere hellgrüne Schmuckstücke gefunden.

Eigentlich sollte er mal ein Radlader für das Baugewerbe werden. Aber Deutz hat sich anders entschieden und den D 16006 zum Ackerschlepper umfunktioniert. Sicherlich, über das Aussehen des umgekehrten Radladers kann man streiten und in Sachen Bauart, Größe, Gewicht und Leistung war er seiner Zeit voraus - aber gerade das macht den seltenen grünen Knicker (es wurden nur ein paar Duzend gebaut) zu einem begehrten Sammlerstück.
 
Wir konnten einen der Giganten in der Schweiz ausfindig machen, wo er bei der Familie Schneider ein neues Zuhause gefunden hat: Die hügelige Gegend rund um das Örtchen Bülach ist geprägt von kleineren Äckern und Wiesen. „Unsere Betriebe haben hier eine durchschnittliche Größe von 30 bis 35 ha landwirtschaftlicher Fläche. Hauptsächlich werden die Schläge von Milchviehbetrieben bewirtschaftet; es gibt aber auch jede Menge Nebenerwerbsbetriebe“, berichtet Günther Schneider. Er betreibt dort zusammen mit seiner Frau Helen und Vater Christoph eine Landmaschinenwerkstatt. Seit 1976 haben sie unter anderem die Marke Deutz im Programm.
 
Ihr D 16006 war früher ein Werkstraktor und sollte verschrottet werden, doch die Schneiders konnten ihn davor retten. 15.000 Mark haben sie für das gute Stück gezahlt – verglichen mit heutigen Preisen fast ein Schnäppchen. 15 Jahre ist das her. Im Werk wurde der 160-PS-Bolide für Versuchszwecke eingesetzt. „Überall waren Gewichte und Behältnisse angebracht, die für verschiedene Messungen benötigt wurden. Wir mussten erstmal wieder alles abbauen und in den Originalzustand zurückversetzen, bevor wir ans Restaurieren dachten“, so der Schweizer Deutz-Fan. Jetzt strahlt der rüstige Youngtimer in neuem Glanz, denn die Schneiders haben ihn komplett überarbeitet, abgeschliffen und anschließend lackiert. Als Gnadenbrot darf der Knicki heutzutage seien V8-Motor mit 11,3 l Hubraum noch zum Silo festfahren anwerfen, damit er nicht einrostet.
 
Die ganze Geschichte des Youngtimers Deutz 16006 lesen Sie in traction Ausgabe März/April 2014.