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traction-Tests

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am Montag, 05.01.2015 - 14:02

Der Överum VF-EX 5980 H ist mehr als nur ein Stück Schwedenstahl: In dem Variopflug steckt eine Menge modernster Technik. So steuert das GPS-System nicht nur den Schlepper, sondern auch die Schnittbreite des Pflugs. Wir konnten das System in Schweden testen.

{BILD:624618:jpg}Den Skandinaviern sagt man Genügsamkeit nach. Mit Anspruchslosigkeit hat das aber nichts zu tun. Im Gegenteil: In Schweden, wo die Flächen zum Großteil noch konventionell bearbeitet werden, ist der Anspruch an das perfekte Pflugbild und die perfekte Furche allgegenwertig. Hier erschweren noch dazu unförmige Schläge das Beackern. Der Pflug muss also ganz schön was aushalten. Överum schickt hier seinen VF-EX 5980 H ins Rennen um die Gunst der Käufer. Was er alles kann, haben wir in Schweden herausgefunden.
 
Bei dem VF-EX 5980 H handelt es sich um einen Anbaudrehpflug, der wahlweise fünf, sechs oder sieben Furchen hat. In unserem Praxistest hatten wir die fünf-furchige Variante im Einsatz. Die Arbeitsbreite kann hier von 1,5 m bis 2,95 m stufenlos hydraulisch eingestellt werden. Der Körperabstand beträgt 90 cm und der Rahmen ist mit 75 beziehungsweise 80 cm Höhe lieferbar. Der Pflug fordert dem Traktor rund 6,5 t Hubkraft und zwischen 175 und 250 PS ab, je nach Arbeitsbedingungen. Außerdem verfügt er über eine hydraulische Steinsicherung, die über einen zentralen Druckspeicher vorgespannt wird.
 
Överum setzt konsequent darauf alle Anbauteile wie Grindel, Streben für die Schnittbreitenverstellung usw. am Pflugrahmen zu verschrauben. Der Pflug war mit den XL-Körpern bestückt. Mit den 58ern-Körpern und fünf Furchen sind somit maximal 2,90 m Arbeitsbreite drin. Sie sollen ideal bei Arbeitstiefen von 10 bis 25 cm funktionieren. In unserem Praxistest konnten wir dies bestätigen und hatten nichts zu meckern.
 
Was uns aber noch mehr interessierte, war das Geoplough System, das bei unserem Testkandidaten mit an Bord war. Der Grundgedanke hinter dem System ist folgender: Durch die stufenlose Schnittbreitenverstellung der Variopflüge ergibt sich theoretisch die Möglichkeit, Fehler in der Spur auszugleichen. Kleine Lenkradbewegungen können hier große Auswirkungen auf das Pflugbild haben. Die Idee hinter dem Geoploughing ist die Spur nicht mittels einem GPS-gelenkten Schleppers zu halten, sondern die festgelegte A-B-Linie durch ein andauerndes Verstellen der Schnittbreite umzusetzen. ksch
 
Wie das Geoploughing technisch realisiert wurde und welche Erfahrungen wir damit machten, lesen Sie in der Ausgabe Januar/Februar 2015 der traction. Einzelne Ausgaben können Sie auch hier bestellen.