Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Trends & Wissen

Exakte Ablage ist Pflicht

am Dienstag, 01.09.2015 - 17:08

Mit einer guten Aussaat steht und fällt der Ertrag. Wir erklären, worauf es dabei im Detail ankommt und was der nahezu unüberschaubare Markt an technischen Lösungen bietet.

Wie die Saat, so die Ernte – daran ist viel Wahres. Doch das Saatgut wird immer teurer, die Zeitfenster und Fruchtfolgen enger. Dafür ist das Angebot an Maschinen und technischen Herangehensweisen immer vielfältiger.
 
Drillmaschinen legen die Körner nicht einzeln, sondern als dosierte Menge in die Erde. Bis 3,0 m 
Arbeitsbreite ist in Deutschland die mechanische Dosierung noch weit verbreitet, bei der jede einzelne Saatreihe eine eigene Dosierung besitzt, in der Regel per Schub- oder Nockenrad.
 
Oberhalb von 3,0 m Arbeitsbreite werden schwerpunktmäßig pneumatische Drillmaschinen verkauft. Sie fördern das Saatgut zentral in einen Luftstrom, der die Körner über einen oder mehrere Verteilerköpfe auf die einzelnen Saatleitungen verteilt. Das Gebläse kann hydraulisch oder per Schlepperzapfwelle beziehungsweise Ölpumpe angetrieben werden. Die Dosierer bei pneumatischen Sämaschinen werden heute überwiegend elektrisch angetrieben, selten hydraulisch oder mechanisch. Diese Bauart der Dosierung erleichtert das Abdrehen und man kann die Aussaatmenge während der Fahrt ändern.

Scheiben? Und wenn ja, einzeln oder doppelt?

Das Schleppschar ist mittlerweile nahezu gänzlich vom Markt verschwunden, auch wenn heute wieder mehr Fläche in Pflugsaat bestellt wird als noch vor einigen Jahren. Auf sehr steinigen, aber auch kalten, schweren Böden setzen einige Landwirte auf Zinkensätechnik. Diese bietet der Markt in den unterschiedlichsten Ausführungen, wobei der Vorteil vor allem darin liegt, dass Steine, Kluten und Stroh von den Säscharen aus der Saatrille geräumt werden.

Der Großteil der Drillmaschinen wird in Zentraleuropa aber mit Scheibenscharen verkauft. Dabei setzt die Mehrheit der Hersteller auf Doppelscheibenschare, einige aber nach wie vor auf Einscheibenschare, darunter Väderstad, Moore und Sky Agriculture. In der Art der Scharanbringung und der Scharfederung unterscheiden sich diese Hersteller aber untereinander. Bei einigen kommen aus Kurzscheibeneggen bekannte Gummielemente für die Bodenanpassung zum Einsatz, bei anderen Blatt- oder Spiralfedern. Amazone hingegen verwendet für seine konventionellen Drillmaschinen ein Einscheibenschar mit Tiefenführungs- und Reinigungsscheibe. Auf ein ähnliches Prinzip setzt in einigen Baureihen auch Kverneland Accord, wobei die neue u-drill des Unternehmens jedoch Doppelscheibenschare verwendet. mu
 
Ob aktive oder passive Vorwerkzeuge besser sind und der Packer vorne oder hinten angebaut werden sollte, lesen Sie in traction-Ausgabe September/Oktober 2015.