Kommen wir gleich zum wichtigsten Trumpf des X4: Der Hydraulikzylinder auf der vorderen Gerätehälfte. Bei Kerner Maschinenbau nennt man ihn „intelligente Deichsel“. Er überträgt Kraft auf die Hinterachse des Traktors. So arbeitet man mit mehr Traktion. Als Kraftquelle nutzt die Deichsel dafür das Gewicht des Grubbers und – noch wichtiger – die Unterzugkraft der Schare. Je schneller und tiefer man arbeitet, desto mehr ziehen die Schare den Grubber in den Boden. Und desto mehr kann man seine Traktion verstärken. Gleichzeitig passt er das Gespann automatisch an die Bodenkontur an, wenn man durch eine Kuhle oder einen Hügel fährt.
Mehr grubbern ohne größeren Trekker?

Oder anders betrachtet: Man braucht weniger PS vor dem Grubber, um sinnvoll mit ihm zu arbeiten. Die intelligente Deichsel vermindert den Schlupf und damit den Kraftbedarf auf Seiten der Zugmaschine.
Bei unserem Testeinsatz grubberten wir unter anderem einen abgeernteten Rübenacker 20 cm tief. Mit einem 280-PS-Traktor zogen wir den X4 durch den etwas verdichteten, schweren Boden. Wir arbeiteten „nur“ mit 4,6 m Arbeitsbreite, doch der Motor kam dabei an seine Leistungsgrenze. Eine gute Gelegenheit, den Effekt der intelligenten Deichsel auszuprobieren!
Gespart dank schwäbischer Mitarbeiter?

Gut gefiel uns auch das Schnellwechselsystem. Bevor wir vom Maisstroh in den Zwischenfruchtbestand wechselten, ergänzten wir die 80-mm-Scharspitzen mit 320-mm-Flügelscharen. Diese kann man direkt am Grubber aufgesteckt mitführen und dank des Schnellwechselsystems binnen ca. 30 Sekunden pro Schar anbauen. Dafür braucht es als Werkzeug nur einen Hammer.
Den Artikel zum Testeinsatz lest Ihr in traction Ausgabe Juli/August 2022 und im Digitalmagazin.