Die Schläge, auf denen wir an diesem Tag Sommerhafer aussäen, würden in anderen Regionen Deutschlands bereits als „Teilfläche“ gelten. Hier in Nordbaden liegt die Durchschnittsgröße eines Schlages bei 2,5 ha. Erstaunlich, dass gerade hier über die Hauptgenossenschaft ZG Raiffeisen eG eines der größeren Projekte zum Thema teilflächenspezifische Aussaat, Düngung und Pflanzenschutzbehandlung läuft.
Heterogene Böden
Was die Aussaat angeht, berichtet Kunde und Landwirt Uwe Lengert jedoch bereits von Erfolg. Auf 230 ha mit eher leichten Böden baut er Körnermais, Winterweizen, Wintergerste, Triticale, Winterroggen, Körnererbsen, Zuckerrüben und Hafer an. 60 ha bewässert er.
Letztes Jahr säte er erstmals einige Schläge Senf, Winterroggen, Winterweizen und Sommergerste teilflächenspezifisch ein. Dass ihm das nutzen könnte, erwartete er, weil sich seine Böden oft innerhalb weniger Meter verändern. „Ein Dreihektarschlag, der sowohl kiesige als auch tonig-sandige Böden enthält, ist bei uns keine Seltenheit“, sagt Lengert.
Zu wenig Wasser für dichten Bestand

Auch das Klima trage dazu bei, dass sich die teilflächenspezifische Aussaat hier rechnen könnte, vermutet Lengert: Bei Jahresniederschlagsmengen von 600 bis 700 mm mit ausgeprägter Frühsommertrockenheit sei das Wasser eigentlich immer knapp, berichtet er. Deswegen will er gute Erträge nicht über eine hohe Bestandesdichte, sondern über ein hohes Tausendkorngewicht erreichen. Seine Versuche im letzten Jahr bestätigen das. Anders als in anderen Jahren hatte Lengert an kritischen Stellen keinen Brand und keinen Zwiewuchs im Getreide. Die Bestände wuchsen insgesamt viel einheitlicher auf und reiften einheitlicher ab.
Wie das System funktioniert, wie hoch der Mehrertrag war und welches Fazit Landwirt Lengert zieht lesen Sie in traction Ausgabe Mai/Juni 2021.