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Gebraucht

Geliebt und gehasst

am Montag, 08.09.2014 - 14:03

Der Xylon sollte die Zukunft bei den Marktoberdorfer Geräteträgern sichern. Doch die schnelle Entwicklung und das Konzept führten zu einigen Schwachpunkten, die man beim Gebrauchtkauf genau kennen sollte.

Nach dem Aus von Schlüter tüftelten die Marktoberdorfer Ingenieure unter Siegfried Leutner an einem Traktorkonzept, das die Ära der Systemschlepper weiterführen sollte. Man nahm die Front der großen GT-Geräteträger, das Getriebe der 500er-Favorit-Baureihe sowie vier nahezu gleich große Räder und fertig war die Xylon-Baureihe mit den Modellen 520, 522 und 524.
 
Zu einem der herausragendsten Merkmale gehörte sicherlich die zentrale Positionierung der Kabine in der Fahrzeugmitte und des Motors unter der Kabine. Des Weiteren bot der Xylon als einziger Systemschlepper vier Anbauräume für Geräte und Behälter, fuhr 50 km/h, hatte eine Turbokupplung, wurde mit EHR auch für den Frontanbau ausgeliefert und kam serienmäßig mit gefederter Vorderachse und vier Zapfwellengeschwindigkeiten daher. Diese Kombination gab es zum damaligen Zeitpunkt nicht auf dem Markt.

110 bis 140 PS

Motorisiert wurden die grünen Allrounder mit ladeluftgekühlten Turbomotoren von MAN, die bei einer Nenndrehzahl von 2.300 U/min aus einem Hubraum von knapp 4,6 l Nennleistungen von 110 bis 140 PS hervorbringen. Zwei getrennt regelnde Viscolüfter sorgen dafür, dass der unter der Kabine schräg eingebaute Motor genug Luft bekommt. Somit ist vom Motor also kaum was zu sehen und glücklicherweise auch nur wenig zu hören. Die warme Luft steigt sehr konzentriert an der hinteren Kabinenwand auf. Im Sommer ist es demnach ratsam, die Heckscheibe geschlossen zu halten.

Wer den Diesel- oder Ölfilter wechseln oder Arbeiten direkt am Motor vornehmen möchte, muss die Kabine kippen. Das hört sich zwar gewaltig an, ist aber eine der leichtesten Übungen. Vorab wird lediglich das Auspuffendrohr zur Seite weggezogen, danach sind noch zwei Verriegelungen zu lösen und schon kann man die Kabine mit einer hydraulischen Handpumpe hochdrücken. Dazu benötigt man maximal zwei Minuten. Einen Minuspunkt gibt es für die Anordnung der beiden Starterbatterien. Sie sind der Motorwärme so sehr ausgesetzt, das die Flüssigkeiten darin sehr schnell verdampfen. Hier ist regelmäßige Kontrolle wichtig.
 
Die DLG-Prüfstelle ermittelte beim 524 eine maximale Leistung von 94,7 kW an der Zapfwelle bei Nenndrehzahl. Die Konstantleistung ist durchschnittlich: Von 2.300 bis 2.000 U/min gibt die Zapfwelle etwa die gleiche Leistung ab. Die höchste Zapfwellenleistung erreichte der Traktor auf dem Prüfstand mit 95,6 kW bei 2.200 U/min; daraus ergibt sich rund ein Prozent Überleistung. Beim Kraftstoffverbrauch liegt der Allgäuer leicht über dem Durchschnitt vergleichbarer Mitbewerber. Das liegt auch daran, dass er rund 1 t schwerer ist als leistungsgleiche Standardtraktoren. Laut DLG kam der 524 auf einen spezifischen Kraftstoffverbrauch von 249 g/kWh bei einer Nenndrehzahl von 2.300 U/min. von Thomas Ludwig

Den vollständigen Bericht zum Gebrauchtkauf eines Fendt Xylon lesen Sie in der traction-Ausgabe September/Oktober 2014.
 
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