Ackerfuchsschwanz, Windhalm und Distel sind auf dem Vormarsch. Synthetische Pflanzenschutzmittel gelangen mehr und mehr in Verruf oder verlieren die Zulassung. Viele Landwirte bekämpfen deswegen Unkraut mechanisch. Ist die Kultur jedoch schon zu weit entwickelt, um problemlos hacken zu können, stößt man auf eine Schwierigkeit.
Mit dem Top Cut Collect erschien nun ein weiteres Werkzeug im Systembaukasten, das im stehenden Bestand Unkräuter entfernt und die Feldhygiene verbessert. Landwirt und Tüftler Romain Bouillé aus dem Pariser Becken entwickelte die Maschine.
Sein Ziel war es, den Unkrautsamenvorrat im Boden zu reduzieren und damit resistente Unkräuter nachhaltig zu bekämpfen. Die Maschine schneidet Beikräuter, die höher als die Hauptkultur sind, aber noch nicht ausgesamt haben, ab.
Von der Idee zur Serienmaschine
Bereits mit den Prototypen war Romain Bouillé in Lohnarbeit für viele Betriebe unterwegs. Das Interesse an der Maschine wuchs und er konnte das Projekt nicht mehr alleine stemmen. So suchte sich der Erfinder einen Partner und holte Zürn Harvesting mit ins Boot. Zusammen brachten sie den Top Cut Collect zur Serienreife.
Die hydraulisch angetriebene Maschine ist mit einem Schwanenhals in den Unterlenkern an den Schlepper angehängt. Sie besitzt eine eigene Achse, wobei die Spurbreite manuell zwischen 1,85 und 2,25 m einstellbar ist. Halmteiler und Pflegebereifung erleichtern die Arbeit und schonen die Hauptkultur bzw. vermeiden Schäden.
Kopf ab
Auf den beiden Auslegern ist ein ESM Schnittsystem mit Doppelmesserbalken angebracht, auf das ein Querförderband folgt. Eine helixförmige Spezialhaspel mit 750 mm Durchmesser führt die Samenstände schonend vom Messerbalken auf das 500 mm tiefe Transportband. Die Haspel ist in der Höhe und in der Entfernung zum Messer einstellbar. Ein weiteres Förderband transportiert das Schnittgut in den 7.000 l fassenden Bunker. Schnitt und Transport der Beikräuter sollen möglichst schonend erfolgen, damit keine Samen ausfallen.
Wie sich die Maschine im Test schlug, lesen Sie in traction Ausgabe November/Dezember 2021 oder im Digitalmagazin.