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Trends & Wissen

Innovatives Segment

am Dienstag, 14.04.2015 - 18:56

Selten gab es so viele Neuentwicklungen bei Rundballenpressen wie in den vergangenen knapp zwei Jahren. Dazu steigen mehr Hersteller in dieses Produktsegment ein.

{BILD:629045:jpg} Jedes Jahr werden in Deutschland 1.800 bis 1.900 Rundballenpressen verkauft. Dieser Absatz ist seit Jahren stabil und dürfte auch weiterhin so bleiben, denn der Sektor bleibt innovativ. So sind nun kontinuierlich arbeitende Presssysteme praxistauglich, bei denen die Standzeiten für Wickeln und Ballenauswurf entfallen. Dazu steigen neue Hersteller wie Göweil in den Markt ein. Grundsätzlich hat man als Kunde die Wahl zwischen drei Presssystemen: Festkammer, variable Kammer und semivariable Kammer.

Festkammerpressen füllen die Presskammer mit lockerem Material auf, bevor sich der Ballen anfängt zu drehen. Verdichtet wird von außen nach innen. Simultan steigt auch Drehleistungsbedarf. In der Regel haben die Ballen (Größe: bis zu 1,55 m) dann eine feste Außenschicht und einen weicheren Kern. Dass kann dazu führen, dass sich im Kern Schimmel bildet. Außerdem kann es zu Problemen beim Ballenstart und zu Schlupf zwischen Ballen und Walzen kommen, wenn das Stroh trocken und glatt ist. Die Kammern bestehen je nach Hersteller aus Walzen, Stabketten, Stabgurten oder einer Kombination aus Walzen und Stabketten. Weil relativ wenige bewegliche Teile und wenig Hydraulik verbaut sind, gelten Festkammerpressen als ziemlich robust. Außerdem sind sie günstiger als Rundballenpressen mit variabler Kammer.

Variabel und semivariabel

Variabel arbeitende Presskammern bestehen aus Gummiriemen, Stabketten oder Stabgurten. Der Ballen (Größe: bis zu 2,0 m) wird hier nahezu von Beginn an über die Presselemente geformt und verdichtet, weshalb die Dichte der Ballen von außen nach innen eher gleichmäßig ist. Dementsprechend steigt der Drehleistungsbedarf bis zum Abbinden des Ballens nicht so stark an wie bei Festkammerpressen. Der Pressdruck im Kern lässt sich reduzieren: Einige Hersteller bieten dafür einen mechanischen Eingriff in die Schwinge an, andere lösen die Anforderung, indem man den Preisdruck in dis zu drei Bereichen des Durchmessers verändern kann.
 
Als dritte Kammervariante bietet Krone als einziger Hersteller die semivariable Presskammer an. Sie arbeitet mit Stabgurten und vom Ballenaufbau (von außen nach innen verdichtend) nach dem Festkammerprinzip. Jedoch lässt sich der Ballendurchmesser per Steckbolzen in einem Bereich von 1,25 bis 1,50 m sechsfach verstellen. Der Wartungsaufwand und der Preis liegen zwischen der Festkammer und der variablen Kammer. mu
 
Details im Aufbau, Trends und eine detaillierte Auflistung aller Rundballenpressen auf dem deutschen Markt finden Sie in der traction-Ausgabe März/April 2015, die Sie auch hier bestellen können.