Wenig Schwachpunkte
Wie schon bei den Xerion 3300 und 3800 griff Claas bei den zwei großen Bautypen auf Motoren von Caterpillar zurück – den 12,5 l großen C13-Sechszylinder. Probleme gab es kaum, wenn dann wetterten Kunden eher über die umständliche Serviceabwicklung. Denn lange durften ausschließlich CAT-Servicetechniker an die Aggregate – heute ist es auch Claas-Werkstätten erlaubt, sofern an den vorgeschriebenen Lehrgängen teilgenommen wurde. Die Triebwerke gelten als stark, Besitzer und Fahrer standen zudem oft auf das CAT-typische Röhren. Die Mercedes-Benz-Sechszylinder der Tier 4 final-Nachfolger leisten auf dem Papier zwar mehr, sind aber klangtechnisch eher leidenschaftslos.
Auch beim Getriebe – dem stufenlos-leistungsverzweigten ZF Eccom 4.5 – sind keine großen Schwachstellen bekannt. Die Abstimmung bei Lastwechseln ist allerdings noch etwas gröber, was man beispielsweise beim Deaktivieren des Tempomaten am Vorgewende und der Drehzahlübernahme per Fußpedal merkt.
Von Graziano zu Rába
Als zu schwach erwiesen sich jedoch die anfangs verbauten Graziano-Lenkachsen. Nach etwa 70 gebauten Exemplaren wurde daher auf Achsen von Rába gewechselt, die sich als standfester erwiesen und auch heute noch in den Tier 4 final-Xerion arbeiten. Zwillingsräder durften dennoch nicht aufgezogen werden – dafür hätte es zusätzlicher Lenkzylinder bedarft.
Das Chassis der Xerion 4500 und 5000 war stets und ist nach wie vor ungefedert. Lediglich eine hydraulische Pendelachssperre war lieferbar. Damit wurde die Federung ausschließlich über die Reifen und die optionale Kabinenfederung übernommen. Der Fahrkomfort wird daher oft kritisiert, zumal der Fahrer hoch sitzt, der Aufstieg sehr steil und die Kabine sehr kurz gebaut ist. Punkten können die saatengrünen Büffel dafür mit einer Vierrad-Lenkung, einer starken optionalen Leistungshydraulik und einer optionalen 110er-Kugel hinter der Kabine – für Schwanenhalsfässer. Zudem war auch eine Trac VC-Variante mit drehbarer Kabine lieferbar, jedoch keine Saddle Trac-Version.
Den ausführlichen Gebrauchtbericht mit weiteren Details und techn. Daten lesen Sie in traction Ausgabe Mai/Juni 2019.