Im Jahr 2013 ging Kemper mit einem aufsehenerregenden Gebiss auf den Acker: Der 20-Reiher mit 15 m Arbeitsbreite war ein reines Versuchsobjekt.
Trotz des damaligen Biogas-Booms sahen die Kemper-Kunden den Bedarf dafür noch nicht. Auch aktuell seien erst ein paar Kunden an noch größeren als den derzeit verfügbaren 12-Reihern interessiert. Daher sei der Markt zu klein, um ein finales Produkt dafür zu entwickeln.
„Unsere größten Schneidwerke stehen dann doch hin und wieder still, weil die Abfahrer nicht hinterher kommen“, weiß Kemper-Experte Georg Wigger. Daher brauche man aktuell noch nicht über mehr Reihen nachzudenken.
Hoher Durchsatz, weniger Dieselverbrauch
Krone verschlingt mit dem Easy-Collect bereits 14 Reihen, was aber nicht zwingend nur an den größten Häcksler gehöre: „Wenn ich breiter schneide, muss ich dafür langsamer fahren. Die so übrige Leistung des Fahrantriebes kann ich dann ins Häckselaggregat schicken“, erklärt Büter.
Der gleiche Häcksler mit einem breiteren Gebiss komme so auf einen höheren Durchsatz bei weniger Dieselverbrauch. „Das haben wir natürlich auch im praktischen Einsatz bestätigt“, so Büter. Auf weniger ergiebigen Flächen wie im Osten Deutschlands, wo teilweise nur 30 t/ha im Silomais zusammenkommen, fahren daher auch 700-PS-Häcksler mit einem 14-Reiher.
Herausfordernde Witterung
Gebremst wird die Schlagkraft von Lagermais, der durch das häufigere Extremwetter immer öfter vorkommt. Claas kann dafür spezielle Heber und Teiler am Gebiss nachrüsten. Das Setting müsse aber individuell für jeden Fall getestet werden, um die Maismatte sauber vom Boden zu bekommen.
Daneben werden inzwischen Erbsen oder Bohnen beigepflanzt. Durchwachsene Silphie und Miscanthus sind auch immer wieder ein Thema. Darauf hat Claas reagiert und den Erntevorsatz so vielseitig wie möglich konzipiert.
Bei Kemper löst man das durch schnell drehende Messer, die dafür ausgewuchtet sind. Krone hat für diesen Fall das X-Collect-Schneidwerk entwickelt, laut Daniel Büter ist es sowohl für Mais als auch GPS einsetzbar.
Was sich bei der Entwicklung von Maisgebissen in den letzten Jahren außerdem getan hat, lesen Sie in traction Ausgabe September/Oktober 2022 und im Digitalmagazin.