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Traction-Tests

Lemken Azurit: Ablage in der DeltaRow

Als Einziges Einzelkornsägerät legt die Lemken Azurit das Saatgut im Delta Row Dreiecksverband ab.
am Mittwoch, 31.08.2016 - 10:15

Einzelkornsämaschinen gab es bisher noch nicht im strahlenden Blau. Das ändert sich mit der Azurit 9, die den Mais im DeltaRow-Verfahren im Dreiecksverband ablegt.

Lemken wollte nicht einfach nur ein weiteres Einzelkornsägerät auf den Markt bringen; es sollte schon etwas Besonderes sein. Und so entschieden sich die Ingenieure dafür, die Azurit nach dem DeltaRow-Ablageverfahren arbeiten zu lassen und geben damit der Azurit ein Alleinstellungsmerkmal mit auf den Weg.

Mehr Standraum im Dreieck

Um den Strandraum nun zu vergrößern, setzt Lemken bei der Azurit auf das DeltaRow-Ablageverfahren. Hierbei wird das Saatgut je Säaggregat in zwei gespreizte Teilreihen abgelegt. Grundsätzlich haben auch hier die Säaggregate einen Abstand von 75 cm zueinander, sprich von Delta-Reihe zu Delta-Reihe. In einer Teilreihe ergibt sich dann folgendes Bild: Das Saatgut wird im Dreiecksverband zueinander abgelegt. Dabei liegen die Körner, in Querrichtung gesehen, 12,5 cm voneinander entfernt. Das ergibt einen Abstand von Korn zu Korn in der Diagonalen betrachtet von 19,3 cm. Überspringt man ein Korn, also betrachtet man eine Teilreihe in Längsrichtung, liegt eine Hälfte der Körner immer im Abstand von 29,6 cm zueinander. Das Delta-Row-Ablageverfahren der Azurit führt dann dazu, dass statt 172 cm2  der Pflanze nun 292 cm2 Platz zur Verfügung steht. Das sind 70 Prozent mehr Fläche bei einer Aussaatstärke von 90.000 Körner pro Hektar im Vergleich zur Einzelreihe.

Saatgut nach Bedarf

Die Azurit arbeitet nach dem sogenannten Seed on Demand-Prinzip. Dabei befindet sich der große Hauptsaatgutbehälter mittig auf der Maschine. Er fasst 600 l und ist schön schlank gehalten – gut für die Sicht nach hinten auf die Aggregate. An der Vorderseite des Behälters ist unter einer Abdeckung das Gebläse befestigt, welches das Saatgut nach hinten zu den Säaggregaten befördert. Vorher jedoch wird das Saatgut aus dem Vorratsbehälter mit elektrisch angetriebenen Schnecken immer dann in den Luftstrom dosiert und damit zu den Säaggregaten befördert, wenn ein Säaggregat „fast leer“ meldet. Damit wird immer eine definierte Menge Saatgutvorrat in die kleinen Vorratsbehälter am Vereinzelungsorgan transportiert – eben nach Bedarf.

Vereinzelung mit halber Drehzahl

Die Lochscheiben dn den Vereinzelungsorganen der Azurit nehmen die Saatkörner durch Überdruck am Aggregatvorrat auf und befördern sie (nach Passieren der einstellbaren Abstreifer) zum Abgabepunkt. Dort sorgt eine spezielle Auswerferrolle dafür, dass die Körner in die  Schussschläuche gelangen, wo sie mit Überdruck in die Saatrille „geschossen“ werden. In puncto Vereinzelungsqualität und Längsverteilung hat die Azurit einen systematischen Vorteil: Durch die beiden Teilreihen wird die Kornfrequenz halbiert, bei gleichhoher Geschwindigkeit. Denn: In jedem Vereinzelungsorgan sitzen zwei synchron laufende Lochscheiben, die das Saatgut wechselweise auf die beiden Reihen einer Deltareihe vereinzeln. Somit legt jede Scheibe z.B. bei 90.000 Kö/m2 nur alle 29,6 cm ein Saatkorn ab.

Der Technik-Überblick

Und so ist die Azurit aufgebaut:

  • Vereinzelung: Seed on Demand, elektrische Zuführschnecken, Transport zu Säaggregaten über Luftstrom, zwei versetzt synchron laufende Lochscheiben, Fahrgassenschaltung möglich
  • Düngung:Zuführung aus Fronttank, zentral laufendes Scheibenschar, mittige Ablage zwischen beiden Teilreihhen,  Ablagetiefe 0-15 cm , Druck 200 kg, verstellbar Spiralfeder
  • Säaggregat: Doppelscheibenschar, paralellogrammartig am Rahmen mit Hydraulikzylinder befestigt, Ablagetiefe einstellbar an jedem Schar, Druck max. 250 kg, Tiefenführungsrolle, nachlaufende V-Rolle
  • Rahmen: Zentraler Hauptrahmen mit Düngescharen und Trapezpackerwalze, 75 cm Reihenabstand, hydraulisch klappbar, Pendelung zur Bodenanpassung
  • Abmessungen und Gewichte: Arbeitsbreite 6 m, Transportbreite: 3 m, Leergewicht ca. 2,7 t

Den vollständigen Beitrag lesen Sie in traction Ausgabe September/Oktober 2016.