Da der Fiat-Konzern Ende der 90er-Jahre den Case-Konzern übernommen hatte, landete auch die bereits lange zuvor eingestellte Marke McCormick in italienischen Händen. Ein Käufer fand sich quasi um die Ecke: Zugeschlagen hat die italienische Argo-Gruppe. McCormick sollte nach 16 Jahren Dornröschenschlaf als neue Marke auferstehen.
CaseIH mit Upgrade
Grundlage für die neu aufgelegten McCormicks waren die im Werk Doncaster produzierten Serien von CaseIH, die ein paar Aufhübschungen bekamen und dann als einfache, preisgünstige Maschinen etabliert wurden. Die unter anderem als MTX und XTX bekannten Modelle liefen bis 2007 weiterhin in England vom Band bis das Unternehmen das Werk dort schloss und Argo alle Produktionskapazitäten in Italien zusammen zog.
Schwieriger Start mangels Händler
Von den großen Serien waren viele schnell begeistert. Auch die Testberichte vielen großteils positiv aus. Über die Zeit hatten die Schlepper aber vor allem auf Grund von Getriebe- und Elektronikproblemen keinen guten Stand im Markt. Der Ruf der einstigen Traditionsmarke war nach dem Neustart schnell im Eimer. Grund waren hier laut der heutigen McCormick-Vertretung vor allem die noch nicht flächendeckend etablierten Händler.
Produktion unter eigenem Dach
Mit der neuen X7-Serie – vorgestellt 2013 auf der Sima – zeigte man dann erstmals eine vollständig im eigenen Haus und unter dem Dach der Argo-Gruppe entwickelten Schlepper. Der Grundgedanke blieb: Einfache, solide Technik für einen günstigen Preis. Die Palette der ersten X7-Generation reichte von 140 bis 215 PS. Das 680er-Flaggschiff hat Argo 2015 nachgeschoben.
Motor ohne Probleme
Die Motoren gelten als standfest, größere Probleme sind aktuell nicht bekannt. Das Getriebe der Powershift-Version kommt aus Friedrichshafen. McCormick nennt es anfangs Pro-Drive, später PS-Drive. Zur Wahl stehen 4 Gänge in 6 Gruppen, alles natürlich unter Last schaltbar und in beide Richtungen. Die stufenlose Variante wurde im November 2013 auf der Agritechnica vorgestellt. Seit 2018 steht nun das P6-Getriebe im Programm, hier sorgen sechs Lastschaltstufen und fünf Gruppen für ein 30/15. Mit diesem wurde auch ein neues Flaggschiff eingeführt: Der 690 bringt 225 PS inklusive Boost. Die Bezeichnung VT sieht McCormick als höchste Ausstattungsvariante, da sie Premiumbauteile und obendrauf das stufenlose Getriebe verbaut hat.
Viele Händler - Viele Ersatzteile
Wie oben schon erwähnt ist es für einen Schlepper entscheidend, dass ein passender Händler mit fähiger Werkstatt nicht weit ist. In den letzten Jahren hat McCormick daher sein Vertriebsnetz ausgebaut. Vor allem in Süddeutschland ist die Abdeckung mit 60 bis 80 Partnern inzwischen recht gut und die Ersatzteilversorgung damit auch gut geregelt.
Was man sonst noch über die McCormick Modelle wissen muss und welche Kauftipps wir für Sie haben, erfahren Sie in der traction Ausgabe November/Dezember 2020.