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Trends & Wissen

Mischkalkulation

am Dienstag, 30.06.2015 - 17:56

Der Grubber ist auch heute noch das Standardwerkzeug in vielen Ackerbaubetrieben und ersetzt vielerorts sogar den Pflug. Wir fassen Trends zusammen und geben einen Überblick über die verfügbare Technik.

Erste Frage beim Grubberkauf: Welche Arbeitsbreite und welche Form des Anbaus (aufgesattelt oder angebaut) ist die richtige? Die Arbeitsbreite wird durch die vorgespannte Schlepperleistung vorgegeben. Auf leichten Böden sollten pro Meter Arbeitsbreite 50 PS bei bis zu 30 cm Arbeitstiefe kalkuliert werden. Auf schweren Böden kann sich dieser Wert auf 
100 PS/m verdoppeln.
 
Bis 3,0 m Arbeitsbreite ist bei zwei- bis dreibalkigen Grubben nach wie vor der Dreipunktanbau das Mittel der Wahl. Sein Vorteil: Durch den Unterzug wird die Traktorhinterachse dynamisch belastet und die Traktion verbessert. Bei vier und mehr Zinkenbalken, Arbeitsbreiten über 4,0 m und Grubber-Scheibeneggen-Kombinationen sind Scharmüller-Kugel, Zugpendel oder Unterlenkertraverse als Verbindungsglied zum Traktor gefragt – in Kombination mit einem integrierten oder nachlaufenden Fahrwerk am Grubber bzw. einem Reifenpacker als Kombilösung. Bei angehängten Grubbern sollten Traktionsverstärker heute selbstverständlich sein.

Schnellwechsel und Hartmetall?

Ob sich Schnellwechselsysteme lohnen, hängt vom Standort und von der Qualität der Verschleißwerkzeuge ab. Auf stark abrasiven Standorten können sie durchaus sinnvoll sein, weil häufig im Feld gewechselt werden muss. Auf schwach abrasiven Standorten lohnt die Anschaffung, wenn überhaupt, oft nur in Kombination mit preiswerten Standard-Verschleißwerkzeugen. Generell sind viele Betriebe heute mit Schlag- oder Pressluftschraubern ausgerüstet, was die Zeit für das Wechseln geschraubter Schare reduziert.
Viele Hersteller haben mittlerweile erkannt, dass zu einem Profigerät auch ein Profiwerkzeug gehört: das Hartmetallschar. Damit erhöht sich die Standzeit um das Drei- bis Siebenfache, was den Anschaffungspreis amortisiert (in der Regel das Drei- bis Fünffache von Standardscharen). Weitere Vorteile: Die Scharspitze behält bis zum Vollverschleiß ihre ursprüngliche Form und Länge bei. Das bedeutet, dass die Arbeitstiefe nie aufgrund von Verschleiß nachjustiert werden muss. Zudem bleibt der Zugkraftbedarf bis zum Werkzeugwechsel konstant, da sich der Scherwinkel der Scharspitze nicht ändert. Hier spart man also nicht nur Arbeitszeit für den Wechsel, sondern auch Diesel. mu
 
Worauf Sie beim Grubberkauf außerdem achten müssen - von Strichabstand über Kombinationen bis Walzen - und welche Modelle auf dem Markt verfügbar sind, lesen Sie in traction Ausgabe Juli/August 2015, die Sie hier bestellen können.