Für den Test stand uns ein neuer Claas Axion 870, der bei 2.100 U/min 265 PS leistet, während die maximale Motorleistung mit 295 PS bei 1.800 U/min angegeben ist (alle Werte nach ECE-R120). Das maximale Drehmoment von 1.276 Nm stemmt der 6,7 l große Sechszylinder von FPT zwischen 1.200 und 1.400 U/min auf die Kurbelwelle. Auf einer homogenen, sandigen Einsatzfläche mit geringem Zugwiderstand stellten wir die Arbeitstiefe auf 20 cm und zum Imitieren einer Variante "Kurzscheibenegge" auf knapp 10 cm ein.
Verschiedene Einsatzsituationen getestet

Wir testeten verschiedene Szenarien: In der Bodenbearbeitung wird in der Regel im Automatikmodus oder mit Tempomat gefahren. Wir fuhren eine Variante mit maximal möglicher Arbeitsgeschwindigkeit und stellten in der zweiten Variante den Tempomat jeweils rund 0,5 km/h unter der maximal erreichbaren Fahrgeschwindigkeit ein. In diesen beiden Varianten fuhren wir jeweils acht unterschiedliche Drückungen bei schwerer Zugarbeit (Grubber auf 20 cm Arbeitstiefe) und leichterer Zugarbeit (Grubber auf rund 10 cm Arbeitstiefe).
Als dritte Variante fuhren wir bei tiefer und flacher Arbeitstiefe mit zwei abgespeicherten Motordrehzahlen, 1.950 U/min und 1.750 U/min. Hiermit wollten wir veranschaulichen, dass dieser Fahrmodus für reine Zugarbeiten nicht zu empfehlen ist, sondern eher für Zapfwellenarbeiten oder bei permanent abgeforderter hoher Hydraulikleistung.
Dieselsparen auf Kosten der Schlagkraft
Für die Kostenbetrachtung nehmen wir der Einfachheit halber einen Dieselpreis von 1 Euro/l, Schlepperkosten von 30 Euro/h und einen Stundenlohn von 15 Euro/h an. Das haben wir herausgefunden:
- Eine leichte Reduzierung der Arbeitsgeschwindigkeit spart bei 22 Prozent Drückung rund 11 Prozent Diesel (0,8 l/ha beziehungsweise 10,1 l/h)
- Allerdings sinkt die Schlagkraft dabei um 10 Prozent. Bei 1 Euro/l Dieselpreis spart man pro Stunde also 10,10 Euro, während man bei 45 Euro/h Arbeitserledigungskosten nur 4,50 Euro/h (69 Cent/ha) Mehrkosten hat.
- Arbeiten mit Drehzahlspeicher erhöht den Verbrauch bei geringerer Flächenleistung.
Höhere Arbeitserledigungskosten
Bei etwas leichterer Feldarbeit ist das Ergebnis weniger eindeutig:
- Fährt man etwas unterhalb Volllast, spart man bei 30 Prozent Drückung 0,32 l/ha Diesel
- Gleichzeitig steigen die Arbeitserledigungskosten um etwa 7,6 Prozent,; das sind rund 24,50 Cent/ha oder 3,50 Euro pro Stunde.
Die vollständigen Ergebnisse und Messwerte finden Sie in traction-Ausgabe Mai/Juni 2016, die Sie hier bestellen können.