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Trends & Wissen

Pflanzen füttern

am Donnerstag, 01.01.2015 - 10:04

Pflanzen brauchen Nährstoffe. Mit der Ernte von Feldfrüchten fahren wir sie teilweise vom Feld. Deshalb muss für Nachschub gesorgt werden. Wir stellen die Technik zur Ausbringung von Mineraldünger und Kalk vor.

{BILD:624494:jpg}Wegen ihrer großen Arbeitsbreiten wurden vor Jahrzehnten neben Schleuderstreuern auch Schnecken- und Pneumatikstreuer entwickelt, die aber aufgrund der aufwendigen Technik sehr anfällig und teuer sind. Nichtsdestotrotz spielen die Pneumatikstreuer aufgrund des exakten Streubildes bei Wind und schlechter Qualität des Düngers eine wichtige Rolle.
 
So wird in Deutschland bereits jeder zweite Mineraldüngerstreuer mit einer sogenannten Massenstromregelung (Wiege- oder EMC-Technik) verkauft. Damit wird die Düngermenge vollautomatisch und präzise dosiert. Dahinter stehen Sensor- und Softwaresysteme, die durch automatische Steuerungen gleichzeitig den Fahrer entlasten. Außerdem wird die Dokumentation vereinfacht. Die Geräte der oberen Leistungsklasse steuert standardmäßig eine GPS-Technik, um die Betriebsmittel sowohl im Vorgewende als auch in komplexen Feldformen präzise und ohne Überlappungen zu applizieren. Auch ISOBUS hilft bei der Steuerung.
 
Die Wurfweite von Zentrifugalstreuern ist deutlich größer als deren Arbeitsbreite. In den Grenzbereichen und Übergängen der Feldflächen ist die gleichmäßige Querverteilung besonders schwierig. Mehrere Hersteller haben nun Verfahren entwickelt, mit dem es gelingt, auch diese Grenz- und Übergangsbereiche optimal zu düngen. Die Technik dahinter: Die Wurfbahnen der Düngerkörner innerhalb des Streufächers werden verändert. Das geschieht, indem entweder die Scheibendrehzahl oder der Aufgabepunkt des Düngers auf die Streuscheibe verändert wird. Die Ausbringmenge wird gleichzeitig angepasst.
 
In der Pflanzenschutz ist das automatisierte Ein- und Ausschalten am Vorgewende und von Teilbreiten via GPS-Signal bereits üblich. Auch diese Technik wird zunehmend für die Düngung eingesetzt. Einige Hersteller von Mineraldüngerstreuern (z.B. Amazone, Rauch, Kverneland) bieten hierzu weiter entwickelte Systeme an, bei denen auch die Düngerart, Dosiermenge und der dreidimensionale Streufächer berücksichtigt werden, basierend auf Streubildberechnungen und -simulationen.
 
Weitere Trends in der Düngung sowie eine Tabelle mit dem vollständigen Angebot aller Hersteller lesen Sie in der Ausgabe Januar/Februar 2015 der traction. Einzelne Ausgaben können Sie hier bestellen.