Unkräuter können mit Kameras und Bildbearbeitungssoftware erkannt werden. Bis heute wird am Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim (ATB) zum teilflächenspezifischen Pflanzenschutz geforscht. Die Wissenschaftler haben gute Erfahrungen mit dem Einsatz einer Multispektralkamera in der Fahrspur gemacht. Dort wachsen normalerweise keine Nutzpflanzen, Unkrautnester machen davor aber nicht halt. In Feldbereichen, wo die Verunkrautung einen bestimmten Schwellenwert übersteigt, wird mit der betriebsüblichen Menge gespritzt, während in Bereichen ohne Unkraut bis zu 50 Prozent reduziert wird. Zwischen 50 bis 100 Prozent erfolgt eine proportionale Anpassung der Applikationsmenge. Im Gegensatz zu einer Düsen- bzw. Teilbreitenschaltung an/aus bleiben bei einer kontinuierlichen Regelung keine Feldbereiche unbehandelt. Die Mitteleinsparung im Test belief sich auf 20 Prozent.
Neben Kameras werden auch andere Sensoren im teilflächenspezifischen Pflanzenschutz eingesetzt. Der Yara N-Sensor und Yara N-Sensor ALS werden beispielsweise rechts und links am Spritzenkörper oder am Zugfahrzeug angebracht. Der P3-Sensor ALS arbeitet mit Reflexionsmessung und erfasst die aktuelle N-Aufnahme. In Summe werden permanent auf beiden Seiten acht Meter Fläche erfasst und in die Spritzempfehlung eingebunden. Für die Erkennung der N-Versorgung bzw. der Biomasse zur Dosierung von Fungiziden und Wachstumsreglern können im Prinzip alle Düngesensoren verwendet werden. Entscheidend ist die Interpretation der Messwerte. Und die Interpretation muss für alle Kulturen und Krankheiten einzeln mit viel Aufwand ermittelt werden. mö
Den vollständigen Artikel zu teilflächenspezifischem Pflanzenschutz lesen Sie in der traction-Ausgabe März/April 2015.