Mehr Durchsatz
Klar im Fokus bei der Entwicklung der neuen Torro-Baureihe stand der Punkt Durchsatzsteigerung. Dafür wurde u.a. die DIN-Aufnahmebreite der gesteuerten Pickup auf 2,0 m vergrößert – damit ist sie nun genauso groß wie die Standard-Pickup am größeren Jumbo. Zusätzlich ist der Einzugsbereich in der Breite um rund 20 cm gewachsen. Dazu sind nun serienmäßig größere Räder verbaut um eine bessere Fahrstabilität bei gesteigerter Bodenschonung zu gewährleisten, und auch direkt am Fahrwerk hat sich einiges getan.
Natürlich Kurzschnitt

Um beim verbreiterten Einzug dennoch die bekannte Pöttinger-Kurzschnittqualität zu gewährleisten, sitzen im Schneidwerk nun anstelle von 39 Messern 45 einzeln per Vorsteuerprinzip überlastgesicherte Messer. Damit sind 34 mm theoretische Schnittlänge möglich. Dank der hydraulischen Entriegelung lassen sie sich einfach entnehmen, und optional sind auch für den Torro TwinBlade-Wendemesser verfügbar. Der gesamte Messerbalken lässt sich wie gewohnt nach links ausschwenken, ohne dass auf der rechten Wagenseite zusätzlich eine Entriegelung betätigt werden muss.
Beim Rotor setzt Pöttinger auf eine achtreihige Ausführung mit 800 mm Durchmesser und Zinken aus Feinkornstahl. Dabei erfolgt der Rotorantrieb laufruhig per linksseitig angebrachtem Stirnradgetriebe mit Ölbad. Das Auslösemoment der Überlastsicherung über die Bondioli-Gelenkwelle wurde von 2.100 auf 2.300 Nm erhöht. Dadurch ist der Torro 6510 L Combiline nun für Schlepper bis 300 PS Leistung ausgelegt – 70 PS mehr als beim Vorgängermodell.
Auf Wunsch mit Schleifvorrichtung

Für 7.598 Euro Aufpreis (Liste) liefert Pöttinger seine bekannte, aber in den letzten Jahren stetig weiterentwickelte automatische Schleifvorrichtung autocut. Die Funktionsweise der kurvenbahngeführten einzelnen Schleifscheibe ist bekannt. Hinzu kam in den letzten Jahren eine Anpressdruckverstellung per Ventil und die Möglichkeit, den Schleifkopf horizontal und vertikal nachzujustieren. Dadurch kann man auf auf zunehmenden Verschleiß der Schleifscheibe reagieren. Die durchschnittliche Lebensdauer liegt bei etwa 400 bis 600 Fuhren, wobei je nach Einsatzbedingungen etwa alle 5 bis 10 Fuhren ein Schleifzyklus mit zwei Durchgängen erfolgen sollte.
Das Schleifen an sich ist kinderleicht. Im Terminal wird zunächst die Anzahl der Zyklen vorgegeben, danach wird der Vorgang direkt an der linken Wagenseite gestartet. Alles weitere läuft automatisch ab. Danach kann man weiterarbeiten – bei besserer Schnittqualität, geringerem Dieselverbrauch und höherem Durchsatz.
Praktisch und stabil

Neues gibt es auch im Bereich von Kratzboden und Fahrwerk. Ersterer wurde im vorderen Bereich um 150 mm abgesenkt, um einerseits die Futterübergabe vom Rotor in den Laderaum zu erleichtern und andererseits eine höhere Verdichtung des Futterstapels zu ermöglichen. Zudem ist der Ausbau der Spannseile für den Einsatz beim Häckseltransport dank einer umklappbaren Frontklappe einfacher und schneller erledigt. Das mittig angebrachte Kratzbodengetriebe bringt serienmäßig zwei Geschwindigkeiten mit. Und in der D-Variante bringt der Torro Combiline serienmäßig zwei und optional drei Dosierwalzen mit – das ist Standard. Dazu hat man eine große Auswahl bei der Steuerung der Ladeautomatik über zwei oder optional drei Sensoren.
Viel getan hat sich auch beim Fahrwerk. Auf den ersten Blick stechen die größeren Räder hervor, die den Torro bei besserer Bodenschonung leichtzügiger machen sollen. Neben einem Parabelfeder-Tandemfahrwerk mit Längslenkern und querliegendem Drehstab als Stabistrebe gibt es eine hydropneumatische Variante, die auch gleich eine integrierte Wiegevorrichtung über die Hydraulikzylinder besitzt. Neben der serienmäßigen Nachlauflenkung bietet Pöttinger eine hydraulische Zwangslenkung per Verdrängerprinzip oder eine elektrohydraulische Zwangslenkung an.
Den umfassenden Testbericht mit Praktikerurteil lesen Sie in traction Ausgabe November/Dezember 2016.