Die aus einem landwirtschaftlichen Betrieb und Lohnunternehmen entstandene Firma in Buxtehude meint es ernst. Auch, wenn sich an der Modellpalette im Pflanzenschutz augenscheinlich nicht viel ändert, so haben die Niedersachsen in den letzten Monaten einige technische Innovationen angestoßen.
Pulsweitenmodulation im Trend

Für Aufsehen sorgten sie zur Agritechnica 2019 mit einer Pressemitteilung zur Pulsweitenmodulation (PWM). Bei dieser Technik ist Dammann kurz davor, einen großen Schritt voranzugehen. Ein Ventil öffnet und schließt die Düse laufend, im Fall von Dammann 12 bis 25 mal pro Sekunde – der Puls. Je nachdem, wie lange die Düse dabei geöffnet und geschlossen bleibt – die „Pulsweite“ – kommt mehr oder weniger Spritzbrühe aufs Feld. Diese Pulsweite lässt sich sehr präzise regeln – „modulieren“ – und eröffnet daher völlig neue Möglichkeiten, je nach Bedarf der Teilflächen mehr oder weniger Pflanzenschutzmittel auszubringen und letztlich die Aufwandmengen zu senken.
Eine Düse für alle Fälle
Neben der exakten, düsenindividuellen Ausbringmenge bietet die Technik weitere Vorteile. Da sie mit konstantem Spritzdruck arbeitet, bleibt auch die Tröpfchengröße konstant, unabhängig von der Ausbringmenge. Auch wenn man schneller fährt, kann man beim festgelegten Druck bleiben und dennoch schneller applizieren – und spart sich so das Umschalten zwischen verschiedenen Düsen für verschiedene Fahrbereiche, die sogenannten Düsengetriebe, bei Dammann Vario-Select genannt.
Und: Gerade in Kurven, vielerorts Einfallstor für Unkraut, da die Aufwandmengen zwischen Kurveninnen- und Außenseite schwieriger zu regulieren sind, verspricht die PWM exakteres Arbeiten.
Neue Zulassung läuft an
Dammann arbeitet bei Regelungstechnik und PWM-Düsenventilen mit Müller-Elektronik zusammen, bei den Düsen selbst mit Agrotop und deren Softdropdüsen. Das Gesamtpaket proSpray hat Müller-Elektronik beim JKI zur Prüfung eingereicht. Das Institut prüft das Zusammenspiel von Ventil und Düse an einer Spritze von Dammann. Die Firma rechnet damit, dass das Verfahren 2021 abgeschlossen ist und Kunden die PWM dann frei einsetzen dürfen.
Steuerung per Isobus
Anders als bei anderen Herstellern ist die PWM in die Isobussteuerung der Spritze integrier- und somit vom Schlepperterminal aus steuerbar. Im Selbstfahrer arbeitet man dabei naturgemäß mit dem Dammannterminal, in unserem Fall auf dem größten angebotenen, dem 12-Zoll-Touchpad. Hier lässt sich unter anderem zwischen den Düsenleitungen mit klassischer sowie mit PWM-Steuerung hin- und herschalten.
Eine Technik hingegen, die sich naturgemäß nur mit Dammann-tracs kombinieren lässt, sind die neuen Raupenlaufwerke die an unserem Testgerät erstmals verbaut waren.
Das Trägerfahrzeug in unserem Test, der Dammann-trac 2800H S5, ist seit 2016 am Markt und nimmt Aufbauspritzen von 5.000 bis 7.000 l Huckepack. Angetrieben wird er von einem 7,7 l Sechszylinderdiesel von Mercedes-Benz mit 210 kW (281 PS).
Die ausführliche Arbeitsprobe mit dem Dammann-trac 2800H S5 EcoDrive lesen Sie in traction Ausgabe Januar/Februar 2021.