Jeder Hersteller (außer Fendt) hat mindestens einen Walzencracker im Angebot. Er ist günstig im Unterhalt und kann für Häcksellängen von 3 bis 26 mm gut verwendet werden. Wegen der begrenzten Oberfläche wird es bei längeren Häcksellängen schwierig. Walzencracker leiten das Erntegut zwischen den beiden angetriebenen Walzen durch und durch die Zähne bearbeiten es. Das Ergebnis wird vom Walzendurchmesser und der Zahnanzahl, der Drehzahldifferenz der beiden Walzen und dem Abstand der Walzen zueinander bestimmt. Wenn das Arbeitsergebnis nicht passt, sprich nicht alle Körner angeschlagen sind, sollte der Abstand der Walzen in kleinen Schritten verringert werden. Aber: Verringert man Abstand der Crackerwalzen um 1 mm, können Verbrauchsunterschiede von bis zu 0,07 l Diesel pro Tonne geernteter Frischmasse und Durchsatzunterschiede von knapp 15 t/h entstehen. Das klingt wenig, aber rechnet man mit rund 300 t/h konstante Häckselleistung, sind das nach zehn Stunden Häckseln rund 210 l Diesel.
Scheibencracker bestehen aus mehreren ineinandergreifende Scheiben auf zwei Wellen, die im Abstand zueinander verstellt werden können. Der Millimeterwert gibt aber nur den Verstellweg an, und nicht den tatsächlichen Abstand zueinander. Scheibencracker haben bauartbedingt einen Vorteil: Durch das Ineinandergreifen der Scheiben erreichen sie im gleichen Bauraum bis zu 310 Prozent der Aufbereitungsfläche von Walzencrackern. Das sorgt für hohe Durchsätze. Doch Scheibencracker schaffen auch Flexibilität: Sie können in einem großen Häcksellängenbereich eingesetzt werden. Auch hier muss man sich in kleinen Schritten von oben an die perfekte Einstellung herantasten: Wegen der viel größeren Aufbereitungsfläche reagiert der Scheibencracker sensibler auf Spaltveränderungen. ksch