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Robuster Westfale

am Dienstag, 17.11.2015 - 13:34

Der Anfang der 1990er-Jahre eingeführte Maxxum von Case IH gilt als robustes Arbeitstier ohne viel Schnickschnack. Seine wenigen Schwächen fallen heute kaum noch ins Gewicht; umso mehr schätzen viele seine Einfachheit.

Der Anfang der 1990er-Jahre eingeführte Maxxum von Case IH gilt als robustes Arbeitstier ohne viel Schnickschnack. Seine wenigen Schwächen fallen heute kaum noch ins Gewicht; umso mehr schätzen viele seine Einfachheit.
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Der Maxxum lief ab 1990 in Neuss am Rhein vom Band – und sollte gleichzeitig die letzte dort gebaute Schlepperserie sein. Als die erste Generation der Traktoren 1998 abgelöst wurden, schloss Case-IH das Werk. Schon allein deswegen haben die letzten Rheinländer heute einen beinahe legendären Ruf. Sie stehen quasi für die gute alte Zeit: einfache, robuste Technik mit anständig Dampf und wenig Schnickschnack. Elektronische Einspritzung, gefederte Vorderachse und EHR fehlen hier noch.
 
Zu Beginn schickte Case IH drei Rot-Schwarze ins Rennen: Der 5120 war der einzige Vierzylinder; der Turbo presste 66 kW (90 PS) aus den 3,9 l Hubraum. Der 5130 erhielt zwei Töpfe mehr und kommt so auf 5,9 l mit 74 kW (100 PS). Er war der einzige Sauger. Ab Ende 1992 lief er als 5130 II mit anderen Düsen und verbesserter Pumpe, was den mittleren Drehzahlen etwa 
5 bis 10 kW mehr brachte. Das erste Flaggschiff hörte auf den Namen 5140; sein Sechszylinder-Turbo leistete 81 kW (110 PS). Das Aggregat musste bis zur maximalen Kraft auf gute 1.200 U/min abfallen. Nochmals 100 Umdrehungen tiefer ließ sie dann schon wieder nach. Viel Konstantleistung war hier also nicht zu finden.

Kugelsichere Motoren

Abhilfe brachte der im März 1993 nachgeschobene 5150: Das Aggregat des kleinen Bruders bekam eine größere Pumpe, 5-Loch-Düsen und einen dickeren Luftfilter, was ihm zu
92 kW (125 PS) verhalf. Mit dem neu justierten Einspritzsystem wuchs der Drehzahlbereich für das maximale Drehmoment von 1.200 bis
1.500 U/min. Die Mehrleistung erforderte einen größeren Kühler sowie seitliche Lüftungsschlitze. Zudem wurden im 5150 das Getriebe verstärkt und die Glasfläche der Türen nach unten vergrößert.
 
Prinzipiell gelten die von Case und Cummins zusammen entwickelten Motoren als kugelsicher. Nicht selten spielen sie weit über 10.000 Stunden auf den Zähler, ohne – abgesehen vom Service – je eine Werkstatt von innen zu sehen. Dabei sind viele Aggregate, vor allem von den stärkeren Modellen, oft leistungsgesteigert. So sind nicht wenige gebrauchte  5150 mit einer Leistungsangabe von 150 PS anstelle der serienmäßigen 125 PS zu finden. Beim Verbrauch liegen die Schlepper eher im Mittelfeld, was aufgrund ihrer Standfestigkeit aber damals wie heute nur wenige Besitzer stört. von Tobias Meyer
 
Nicht nur den Motor, sondern auch Hydraulik, Getriebe, Kabine etc. des Maxxums haben wir unter die Lupe genommen. Den vollständigen Bericht lesen Sie in der traction-Ausgabe November/Dezember 2015.