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Kirovets K 700

Rote Russen-Kuh

Kirovets K 700 auf einem Feldweg
am Freitag, 16.07.2021 - 07:00

Kirovets Traktoren ziehen mit Sicherheit viele in ihren Bann. Wir durften einen Tag mit Martin und seinem K 700 verbringen.

Dunkler Rauch vor blauem Himmel – in der DDR ein Stammgast, heute in Deutschland kaum noch zu finden. Der Kirovets K 700 von Martin Rommel hingegen strahlt wie frisch aus dem Werk. Hinter der Schönheit stecken allerdings über drei Jahre Arbeit.

DDR-Liebling

Prüfbericht des Kirovets K 700

Am 13. Juli 1962 lief der erste Prototyp des K 700 in Leningrad, dem heutigen Sankt Petersburg, vom Band. Bis zum Jahresende baute der Hersteller aus der damaligen Sowjetunion weitere 15 Maschinen. Bis 1975 lieferte Kirovets über 100.000 rote Riesen aus. Die meisten liefen oder laufen auch heute noch in Russland.

Ab 1968 importierte die DDR die Traktoren. Besonders auf den großen Flächen der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften stellten sich die Testmaschinen als äußert zuverlässig, rentabel und effizient heraus. Zur Erprobung fanden bereits 1966 vier Stück den Weg in den Osten Deutschlands. Einer davon steht heute in Thüringen bei Martin Rommel. Dank Prüfbericht und Rahmennummer konnte er die Geschichte seines K 700, Baujahr 1966, nachverfolgen.

Schlanke Taille

Der Knicklenker besteht aus zwei Rahmenteilen. Auf dem vorderen sind Motor, Getriebe und Hydraulik verbaut, der hintere dient Anbaugeräten. Der Motor treibt sowohl Vorder- als auch Hinterachse an. Der Hinterradantrieb ist abschaltbar. Dank Knicklenkung hat der Schlepper einen Wendekreis von etwa 13 m. Ein Hingucker ist die Maschine aber auf alle Fälle.

Für die nötige Power sorgt ein JaMZ-238 V8-Dieselmotor mit Direkteinspritzung und Turbo. Die 215 PS bringen das 12-Tonnen-Monster auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Der Hubraum beträgt 14.866 cm³. 

Russen Puzzle

Nach der Erprobung der Prüfgruppe Nordhausen in den 60er Jahren, kam unser K 700 nach Jennewitz bei Bad Doberan. Dort lief der Knicklenker bis 2009. Ende 2017 spürte Martin Rommel den roten Riesen auf. Zerlegt in seine Einzelteile und teils in schlechtem Zustand trat er seinen Weg nach Thüringen an.

Die gesamte Geschichte des K 700 lesen Sie in traction Ausgabe Juli/August 2021.

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