Bedienerkomfort gesteigert
Mit dem neuen RSM F 2650 und seinen kleineren Baureihenbrüdern will Rostselmash auch bei europäischen Landwirten und Lohnunternehmern punkten. Dafür kauft man in Rostov am Don viel bei bekannten Zulieferern ein – wie beispielsweise MTU, Kemper oder MWS Schmalkalden. Zudem sind viele Einstellungen vom Fahrersitz aus möglich. Die Gegenschneideneinstellung erfolgt mit Klopfsensoren, der Cracker wird hydraulisch ausgefahren, und es gibt zahlreiche im Terminal hinterlegte Einstellungen für verschiedenste Erntegüter und Erntebedingungen – von zuckerhaltigem, nassem Gras bis hin zu trockenem Mais. Klar, das Rad erfindet Rostselmash damit nicht neu und hier und da erkennt man, wo die russischen Ingenieure sich etwas bei westlichen Herstellern abgeschaut haben. Jedoch will Rostselmash auch gar nicht Innovationsführer sein, sondern einfach preiswerte Technik mit renommierten Komponenten anbieten.
Guter Schnitt, kleiner Cracker
Für Einzug und Vorpressung setzt Rostselmash auf vier Vorpresswalzen. Dahinter folgt eine Vielmessertrommel, die es ab Werk mit drei Messerzahlen für normale Schnittlängen, Kurzschnitt (Biogas) und Langschnitt gibt. Die Schnittqualität macht in Gras und Mais einen guten Eindruck. Gerade bei größeren Schnittlängen in Mais könnte jedoch der Cracker das Nadelöhr werden – er hat nur 190 mm Walzendurchmesser bei geradlinigem Sägezahnprofil mit 100/100-Zahnung und kann mit 20, 30 oder 40 Prozent Drehzahldifferenz betrieben werden. Der Spalt lässt sich vom Fahrersitz aus einstellen, ebenso wie die Drehzahl des dahinter folgenden Nachbeschleunigers.
Auf Wunsch gibt es den RSM F 2650 übrigens mit 40 km/h Endgeschwindigkeit und auch mit Allradantrieb – gut. Preislich will Rostselmash etwa 30 Prozent unter dem Niveau westlicher Konkurrenten angreifen, muss sich dabei aber auch jungen Gebrauchten von Claas, John Deere, Krone & Co. stellen. Das wird keine leichte Herausforderung.
Den ausführlichen Testbericht lesen Sie in traction Ausgabe November/Dezember 2019.