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Sauber ohne Chemie

am Dienstag, 12.01.2016 - 15:44

Von der Handhacke zum Roboter – die mechanische Unkrautbekämpfung erfolgt heute vor allem mit gezogenen Geräten. Die automatische Lenkung entlang von Reihen ist Stand der Technik.

Von der Handhacke zum Roboter – die mechanische Unkrautbekämpfung erfolgt heute vor allem mit gezogenen Geräten. Die automatische Lenkung entlang von Reihen ist Stand der Technik.
Einfache Stöcke, Holzhacken, Hacken mit metallischem Werkzeug – Jahrtausende haben die Menschen mit solchen einfachen Geräten die Anbauflächen bearbeitet und das Unkraut damit bekämpft. Mittlerweile gibt es verschiedene Geräte zur mechanischen Unkrautbekämpfung.
 
Ein großer Fortschritt war die Netzegge. Sie besteht aus einem netzartigen Drahtgeflecht, in dem die Zinken befestigt sind. So passt sie sich an den Boden an. Neben der Netzegge kommen heute weitere reihenunabhängig arbeitende Geräte zum Einsatz. Hersteller von Zinkenstriegeln sind beispielsweise Hatzenbichler, Einböck und APV.  Striegel sind in Felder mit einzelnen Rahmen aufgeteilt. Die Arbeitsintensität ist vom Anstellwinkel der Zinken abhängig. Neu sind Geräte, bei denen das hydraulisch erfolgt. Bei Präzisions-Striegeln hat jeder Zinken eine eigene Feder. Weitere Geräte zur reihenunabhängigen Unkrautbekämpfung sind Rotor-Striegel, Rollstriegel, Rotorhacke, Turbo-Rollstriegel oder Sternrollhacke.

3 Möglichkeiten, wie das Gerät nicht aus der Reihe tanzt!

Um in den Zwischenräumen von Reihen mit mechanischen Werkzeugen die Unkräuter zu stören, muss verhindert werden, dass die Werkzeuge in den Reihen Schaden anrichten. Dazu gibt es drei Lösungen: Einfachste Möglichkeit ist, dass die Geräte der Spur des Traktors folgen. Zweite Variante der Lenkung sind mechanische Lenkungen mit seitlichen Steuersechen oder Spurkranzrädern. Dritte Variante und heute zunehmend eingesetzt sind Verschieberahmen. Auf dem Hauptrahmen werden ein oder mehrere kleinere Rahmen mit den Arbeitswerkzeugen vorzugsweise hydraulisch nach links oder rechts verschoben.
 
Gelenkt werden die Hackmaschinen heute immer öfter mit Kameras. Die Kamera erkennnt die Pflanzenreihe, diese Daten werden vom Lenkcomputer verarbeitet, der dann die Lenkung steuert. Oft werden zusätzlich Lichtquellen eingesetzt, um auch bei Nacht arbeiten zu können. Die Erkennung von Pflanzenreihen oder Dammkanten ist auch mit Ultraschall möglich. Die Ultraschallsensoren arbeiten beleuchtungsunabhängig und sind unempfindlich gegen Staub. Auch mit hochgenauer RTK-Lenkung kann eine beim Drillen gefahrene Spur bei der mechanischen Pflege wiederverwendet werden.
 
Weitere Varianten der Gerätesteuerung und die Zukunftsvisionen der mechanischen Unkrautbekämpfung lesen Sie in der traction-Ausgabe Januar/Februar 2016.