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Scharfe Krallen - sanfter Druck?

am Montag, 08.09.2014 - 10:51

Ansteckraupen vergrößern die Kontaktfläche zwischen Maschine und Boden bei gleicher Außenbreite um das bis zu dreieinhalbfache eines Standardreifens. Doch sie sind teuer. Wir stellen Anbieter vor und wägen Vor- und Nachteile ab.

{BILD:615219:jpg}Wer an Raupeneinsatz in der Landwirtschaft denkt, hat 
sicher zuerst Bilder des Case IH Quadtrac und der Challenger-Raupentraktoren im Kopf. Doch das 
Anwendungsspektrum ist nicht nur auf die Übertragung hoher Zugkräfte bei schweren Traktoren beschränkt. Zunehmend werden Raupensysteme bei schweren Mähdreschern, Feldhäckslern oder angehängten Arbeitsgeräten und Rodern eingesetzt. Und es gibt zahlreiche Nachrüstmöglichkeiten. In traction 05/2014 diskutieren wir die Vor- und Nachteile der aktuell erhältlichen Systeme – im Vergleich untereinander  wie auch im Vergleich zu konventionellen Radfahrwerken.
 
In Europa sind die stärksten Märkte für nachgerüstete Raupenlaufwerke Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Belgien und  Dänemark. Deutschland spielt, bislang zumindest, eine kleinere Rolle. Das Angebot an Herstellern und Modellen für werksseitige Lösungen und auch zum Nachrüsten ist überschaubar. Als wichtigste Hersteller seien hier ATI, Soucy, Tidue und Zuidberg genannt. Letztere übernahmen 2011 den Hersteller Westtrack. Dazu  kommen weitere Anbieter wie Grecav aus Italien, Harain aus Deutschland oder Mattracks aus den USA.
 
Der wesentliche Vorteil von Raupenlaufwerken besteht in ihrer verhältnismäßig großen Aufstandsfläche. Im Vergleich mit einem konventionellen Standardreifen kann diese 2,5- bis 3,5-mal so groß sein. Das heißt, das Maschinengewicht wird gleichmäßiger verteilt, die Maschine sinkt weniger ein und hinterlässt nicht so tiefe Fahrspuren. Und: Unter extremen Einsatzbedingungen kann ein Raupenlaufwerk auch dort noch eingesetzt werden, wo mit Rädern schon lange Schluss wäre.
 
Durch die geringere Belastung des Bodens soll es in Feldkulturen auch zu höheren Erträgen kommen. Laut Praktikern sind selbst im Optimalfall aber nicht mehr als ein bis zwei Prozent Ertragssteigerung drin. Dazu kommt jedoch ein Einsparpotenzial beim Diesel: Zum einen sinkt der Zugkraftbedarf in der Bodenbearbeitung, da der Boden weniger stark verdichtet ist und keine tiefen Fahrspuren aufgelockert werden müssen. Zum anderen lassen sich höhere Zugkräfte bei geringerem Schlupf übertragen. mu
 
Den vollständigen Bericht mit Informationen zu Anschaffungskosten, Verschleiß und Zulassung lesen Sie in traction-Ausgabe 05/2014.
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