Vor genau zwei Jahren präsentierte Deutz-Fahr die Serie 9 auf der Agritechnica in Hannover. Nun rollen endlich die ersten Exemplare in Lauingen vom Band. Bis dato war der Hersteller im Leistungssegment über 300 PS nicht vertreten und musste dem Wettbewerb das Gebiet überlassen. Doch das soll sich jetzt ändern. Ob sich die Konkurrenz vor dem neuen Groß
traktor fürchten muss oder die 9er nur ein attraktives Äußeres bieten, haben wir bei einem ersten Praxiseinsatz herausgefunden.
Beim Blick unter die schicke Motorhaube zeigt sich bekannte Technik. Den
7,8-l-Sechszylinder von Deutz (TTCD 7.8 L06 4V) verbauen die Wettbewerber schon seit Jahren. Deutz-Fahr mutet dem Aggregat aktuell jedoch "nur" 340 PS Maximalleistung im stärksten der drei Modelle der Baureihe zu. In Zahlen: Die drei 9er leisten nach ECE-R120-Norm zwischen 204 kW/277 PS und
232 kW/316 PS bei 2.100 U/min Nenndrehzahl. An maximalem Drehmoment bringen die drei 9er zwischen 1.205 und 1.372 Nm bei 1.500 U/min mit, wobei sich von 1.700 bis 1.100 Touren quasi ein Drehmomentplateau ausbildet. Für die Reinigung der Abgase nach den Emissionsgrenzen der Tier-4-final-Norm setzen die Lauinger neben einer externen gekühlten Abgasrückführung auf eine SCR-Abgasnachbehandlung (mit SCR-Katalysator, aber ohne Dieseloxidationskatalysator) und einen auf Lebensdauer ausgelegten Partikelfilter. Da diese Elemente zumeist unter der Motorhaube untergebracht wurden und die elektrische Motorhaubenöffnung eine aufwändige Kinematk benötigt, ist der Sechsender sehr verbaut.