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Beregnung

Tröpfchenweise in die Zukunft

Düsenwagen beim Transport
am Sonntag, 28.05.2023 - 05:30

Feldbewässerung wird durch häufigere Dürreperioden immer wichtiger. Wir verraten, welche Technik zum Betrieb passt.

Trommel-Beregnungsmaschine auf dem Feld

Beregnung ist noch nicht der Massenmarkt. In einigen Jahren könnten wir Wasser aber genauso handhaben müssen, wie Pflanzenschutz oder Düngemittel“, prognostiziert Daniel Sumpf, Kaufmännischer Leiter bei Cordes-Beregnung.

Dem möglichst sparsamen Einsatz widerspricht die bisher gängige Technik per Regnerwagen: Dieser sprüht das Wasser in hohem Bogen schwenkend über die Kultur – im Radius von 35 bis 40 m wird alles nass. Vorher wird der Wasserstrom durch eine Turbine gejagt und treibt so das Getriebe zum Aufwickeln der Schlauchtrommel an. Diese zieht den Regner so langsam über das Feld. Dafür sind hohe Drücke bis 8 bar an der Pumpe notwendig und die Ausbringung erfolgt eher unpräzise. Obendrauf kann der Wind viel verwehen. Die Verdunstung noch während das Wasser durch die Luft fliegt, ist ebenfalls nicht zu verachten.

Beregnung per Düsenwagen

Linearsysteme im Einsatz

Ein altes Eisen, das aus den gleichen Gründen immer wieder neu angefasst wird, ist der Düsenwagen: Statt dem kompakten Regnerwagen zieht der Schlauch ein klappbares Gestänge – ähnlich zur Feldspritze – über die Kultur. Ergebnis ist eine behutsamere Beregnung bei viel weniger Windabdrift.

Das Ganze ist aber teurer und es sind kleinere Arbeitsbreiten möglich. „Die Landwirte sind es vom Regner zudem gewohnt, so eine Maschine schnell aufzustellen. Am Düsenwagen habe ich den ein oder anderen Handgriff mehr und eventuell eine zweite Transportfahrt“, sagt Rainer Lange, zuständig für den Vertrieb beim Hersteller Hüdig.

Kompakte Kreisanlagen

An Kreisanlagen (Pivot) bewegt sich ein Arm um den zentralen Turm, an dem idealerweise auch der Brunnen liegt. Sie sind rentabel ab Schlägen von 25 bis 30 ha aufwärts und laufen vollautomatisch, laut Experte Lange die effizienteste Art der Beregnung.

Meist werden solche Anlagen aus 6-Zoll-Rohren für große Wassermengen und Flächen gebaut, die es zusammenhängend nur in Ostdeutschland gibt. Als Bedarf sind laut unseren Experten stündlich durchaus 150 bis 200 Kubikmeter Wasser notwendig, auch wenn es dosiert und effizient eingesetzt wird.

Große Mengen nicht mehr tragbar

Tropfsysteme in Kartoffeln

„Ich denke, dass wir in der Beregnungstechnik komplett umdenken müssen. Auch die Spezialisten vom Fachverband Feldberegnung sehen für die klassische Regenkanone keine Zukunft. In den nächsten Jahren werde ich deren Einsatz auch dem Bürger nicht mehr erklären können“, sagt Arne Reinbold, Geschäftsführer der auf Agrarberegnung spezialisierten Firma LGRain.

Seiner Ansicht nach ist auch der Düsenwagen nur eine Übergangslösung. Daher konzentriert sich LGRain seit einigen Jahren auf die Tropfbewässerung und die entsprechende Mechanisierung, um sie auch schnell und einfach in den Bestand zu bekommen – und wieder raus. Passend sei das inzwischen für Kartoffeln oder aber auch andere Kulturen, wie Zwiebeln und ähnliche. „Der Trend geht dabei zur Vermietung, da sonst der Invest zu groß wird“, so Reinbold. Sein Unternehmen fungiert dann als Dienstleister.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in traction Ausgabe Mai/Juni 2023 und im Digitalmagazin.

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