Baukasten-Trac
Geräteträger sind ein sehr spezielles Fahrzeugsegment. Die Zeiten großer Stückzahlen à la Fendt GT sind lange vorbei, lediglich Sonderfahrzeuge im Gemüse- und Sonderkulturenbau und der Claas Xerion als Großtraktor haben ihre Plätze erkämpft und behauptet. Der Grund: Standardtraktoren können heute mehr als je zuvor. Dennoch wagt das österreichische Unternehmen Syn Trac mit dem gleichnamigen Systemfahrzeug den Schritt in einen umkämpften Markt. Mit an Bord sind zahlreiche Argumente:
- Unterflur-Motor von CAT
- gemeinsam mit VDS-getriebe entwickelter CVT-Triebsatz bis 80 km/h
- hydropneumatisches Fahrwerk
- alle Achsen lenkbar
- dritte und vierte Achse adaptierbar
- neuartiges Docking-System für Anbaugeräte und Anhänger
- große Zweimann-Kabine
- ...
Das Interesse am Syn trac ist laut Eigner sehr groß, denn viele bisherige Spezialfahrzeuge sind eben zu sehr Speizialist. Mit den Zusatzachsen und den vielseitigen Anbau- und Antriebsmöglichkeiten von Aufbauten und Anbaugeräten hebt sich der Syn Trac davon etwas ab, und bietet dabei eine hervorragende Rundumsicht und eine super Sicht auf alle Anbaugeräte. Er ist also tatsächlich ein Universal-Spezialist.
Vielseitig anwendbar
Größtes Manko für landwirtschaftliche Anwendungen dürfte die bislang maximale Rädergröße von 30 Zoll sein. Das ist für Feldarbeiten zu klein, denn die Gefahr von Spurbildungen auf Böden mit geringer Tragfähigkeit (z.B. Drillen auf gepflügtem Land) ist trotz des niedrigen Leergewichts zu groß. Mit drei Achsen und beispielsweise der Bestückung mit Trelleborg PneuTrac-Reifen sieht das jedoch anders aus – aber das ist noch Zukunftsmusik. Wer als Lohnunternehmer viele Kommunaldienstleistungen wie Winterdienst, Graben- und Heckenpflege oder Erdbewegungen übernimmt, der sollte sich den Syn Trac dennoch genauer ansehen. Denn dafür ist der Schlepper ausgelegt, und für zeitweise Pflegearbeiten wie Düngerstreuen oder Spritzen wäre er bei tragfähigen Böden dann auch geeignet und ließe sich so besser auslasten. Dazu kann der wendige Trac auf hervorragend im Forst eingesetzt werden – sei es vor dem Rückewagen oder mit einer Weg- oder einer Forstfräse. Hinderlich ist hier u.U. nur die ansonsten sehr vorteilhafte breite Zweimann-Kabine.
Zunächst einmal dürfte die Kundschaft aber aus den Bereichen von Kommunen, Passbetreibern und Flughafengesellschaften kommen. Mit Powerpack-Aufbaumotor sollen immerhin bis zu 10.000 Nm an Drehmoment für beide Zapfwellen (vorn und hinten) zur Verfügung stehen – mehr als genug für die größten Schneefräsen.
Den ausführlichen Fahrbericht mit allen technischen Details lesen Sie in traction Ausgabe Mai/Juni 2018.