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Traction-Tests

Valtras N-ergiebündel

Dieser Artikel ist zuerst in der traction erschienen.

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Karsten Schranz, traction
am Dienstag, 03.05.2016 - 10:45

Mit der T-Serie ist Valtra ein großer Wurf gelungen. Nun wurde auch 
der kleine Bruder, die N-Serie, komplett neu aufgelegt. 
Ob sie an die T-Serie heranreicht, haben wir im Feldeinsatz getestet.

Mit der vierten Generation der N-Serie, transportiert endlich auch das äußere Erscheinungsbild die topmoderne Technik unter der Haube. Und da hat Valtra der neuesten Serie im Programm einiges mitgegeben. Im Test fuhren wir das neue stufenlose Topmodell: den N174 Direct, der uns in vielen Punkten überzeugt hat.

Wie viele andere Hersteller nimmt auch Valtra die Downsizing-Thematik ernst. Die letzte N-Serie kam schon komplett ohne Sechszylinder aus.  Dank moderner Einspritzsysteme und Turbolader entwickeln auch die hubraumschwächeren Vierzylindermotoren ordentlich Leistung und Drehmoment – und so brauchen sich moderne Vierender nicht vor den Sechszylindern zu verstecken. Die Vorteile in puncto Diesel- und AdBlue-Verbrauch überwiegen einfach!

Der stärkste Vierzylinder

Der 4,9-l-Motor des N174 wird auch in den neuen MF-Activa Mähdreschern und 6600er Traktoren verbaut. Das Common-Rail-System spritzt den Kraftstoff mit bis zu 2.000 bar ein. Zur Abgasnachbehandlung wird nur AdBlue benötigt sowie ein Dieseloxidationskatalysator (DOC) verbaut. Ein elektronisch gesteuertes Wastegate sorgt für guten Schub schon bei niedrigen Drehzahlen. Die Turboladergeometrie ist fix; der Winkel der Flügel kann nicht verstellt werden und so kann hier auch weniger kaputt gehen. Unterm Strich ist der Valtra N174 somit der stärkste Serienschlepper mit Vierzylindermotor, für den Moment zumindest.

Der Motor ist weit hinten und tief unten im Traktor eingebaut. Das sorgt für eine gute Gewichtsverteilung (41 Prozent vorne zu 59 Prozent hinten) und  einen niedrigen Schwerpunkt. Zum Reinigen lassen sich die Kühler leicht und weit genug aufschwenken; die Motorhaube klappt weit nach oben. Schön, dass es hier ein Fangband gibt, mit dem auch kleinere Menschen  die Haube wieder zuziehen können. Zwei weitere Verkleidungen können werkzeuglos entfernt werden. Danach liegt der Motor komplett frei. Die Zugänglichkeit zum Motor selbst ist sehr gut, jedoch liegen die Komponenten eng beisammen. Um den Ölfilter herum liegen viele Ölleitungen und um den Luftfilter führt ein dicker Ladeluftschlauch. Beim Wechsel von Filtern geht es hier teils recht eng zu. Bei modernen Kompakttraktoren ist eben wenig Platz für die immer aufwendigere Technik. Die langen Motorölwechselintervalle von 600 Stunden führen aber ohnehin dazu, dass man hier nicht oft ran muss.

Technische Daten

  • Motor: Agco-Power 49 AWF-4V, 4,9 l Hubraum, Vierzylinder, Tier 4 final, Turbolader mit elektronischem Wastegate, Dieseloxidationskatalysator, SCR- Abgasnachbehandlung, 235 oder 315 l Diesel und 45 l AdBlue
  • Getriebe: Valtra, stufenlos-leistungsverzweigt, vier Fahrbereiche, 0 bis 43 oder 0 bis 53 km/h, manuelle Grenzlastregelung, zwei Tempomaten, Zapfwelle: drei mögliche Optionen aus 540, 540E, 1.000, 1.000E, Wegzapfwelle als Option
  • Hydraulik: Load-Sensing. 115 l/min, 160 oder 200 l/min optional, 40 l entnehmbare Menge
  • Kraftheber: Heck: Unterlenker Kat. III, 7,8 t maximale Hubkraft, externe Bedienung, Front: 4,7 t maximale Hublkraft, externe Bedienung
  • Abmessungen und Gewichte: Radstand: 2,6 m, Länge: 5,1 m, Höhe: 2,9 m, Wenderadius: 4,5 m, Boden-freiheit: 0,55 m, Leergewicht: 6,5 t, zulässiges Gesamtgewicht: 11 t.
  • Preise (Liste zzgl. MwSt.): ab 123.893 Euro (N174 Direct in deutscher Serienausstattung)

Wie uns diese technischen Details im Praxiseinsatz überzeugt haben, lesen Sie in der traction-Ausgabe Mai/Juni 2016, die Sie hier bestellen können.