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traction-Tests

Vorn lockern, hinten mischen

am Dienstag, 15.09.2015 - 12:28

Der Dutzi-Rotor galt als eine der Pioniermaschinen für den pfluglosen Ackerbau in Deutschland. Nun kombiniert der Hersteller die aktive Bodenbearbeitung im Heck mit einer tiefen Lockerung vor dem Traktor. Wie gut das funktioniert, haben wir uns im Einsatz angeschaut.

In den vergangenen Jahren haben viele pfluglos arbeitende Landwirte festgestellt, dass sie die tiefe Lockerung ihrer Böden vernachlässigt haben. Die Folgen: Nährstofffestsetzungen und eingeschränktes Wurzelwachstum. Vor diesem Hintergrund kombiniert Dutzi den Rotor KR mit dem Fronttiefenlockerer FTL. Ein hoher Wirkungsgrad bei geringem Leistungsbedarf wird versprochen - das haben wir getestet, und zwar auf Stoppeln und Zwischenfrucht.
 
Der FTL mit 3,0 und 4,0 m Arbeitsbreite ist mit einem Kat III-Kuppeldreieck angehängt. Die Zinken aus Hardoxstahl sind in 61 cm Abstand nebeneinander am Hauptrahmen verschraubt, wodurch ein Traktor mit 1,80-m-Spur genau zwischen den äußeren Zinkenpaaren fährt. Die Form der Zinken und die schmale Bauweise (30 mm Breite) sorgen dafür, dass der Boden wirklich nur gebrochen wird. Es findet keine Durchmischung von Bodenschichten statt – das Gefüge bleibt in seiner natürlichen Schichtung erhalten.

Langsam, aber sinnvoll

Der KR war eine der Pioniermaschinen des pfluglosen Ackerbaus. Angetrieben mit der 1.000er-Zapfwelle, leitet ein Winkelgetriebe die Kraft an das auf der rechten Seite verbaute per Ölbad  dauergeschmierte Stirnradgetriebe weiter. Eine Rutschkupplung der Gelenkwelle sichert gegen Überlast. Nachlaufend verbaut Dutzi eine geschlossene Stahlwalze mit 548 mm Durchmesser, die sehr gut rückverfestigt und nachzerkleinert. Die zentrale Abstreiferschiene ist nicht verstellbar.

Die Kombination FTL und KR überzeugte in unserem Kurztest durch eine sehr gute oberflächennahe Einmischung bei gleichzeitiger tiefer Lockerung. Die Kombination der zwei Arbeitsgänge ist sowohl ackerbaulich als auch verfahrenstechnisch sinnvoll, auch wenn relativ langsam gefahren werden muss. Kombiniert mit einer Aufbaudrille ist die Aussaat mit Lockerung in einem Arbeitsgang möglich. Details an den Geräten, beispielsweise die Verschraubung der Spitzen am FTL, können noch verbessert werden. mu
 
Den vollständigen Testbericht lesen Sie in der traction-Ausgabe September/Oktober 2015.