Sattes Grün so weit das Auge reicht. Doch trügt der erste Blick? Die Lücken im Bestand füllt oft der Endgegner vieler Grünlandwirte - die Gemeine Rispe. Als niedrig wachsendes Untergras fällt es oft kaum auf. Sowohl die Quantität als auch die Qualität des Ernteguts fangen deswegen bei der Pflege des Grünlands an. Die Zeiten, in denen dieser Bereich stiefmütterlich behandelt wurde, sind vorbei.
Grünlandschäden: Ursachen klären

Zunächst kommt es darauf an, nach dem Winter das Grünland genau unter die Lupe zu nehmen. Folgende Fragen sollte sich der Landwirt dabei stellen:
- Habe ich Staunässe oder überflutete Bereiche?
- Sind die Flächen durch Frost hochgefroren?
- Ist Schneeschimmel vorhanden?
- Sind Gräser ausgewintert und abgestorben? Wie groß ist der Anteil?
- Wie viele Lücken sind im Bestand?
- Gibt es Trittschäden?
- Ist die Grünlandnarbe verfilzt?
- Welche Anteile haben Unkräuter und Ungräser, wie die Gemeine Rispe?
Der Schlüssel für ein ertragreiches Grünland ist, die Auswinterungsschäden und das Potenzial richtig einzuschätzen. Das Bewusstsein hierfür wächst und somit auch die Nachfrage nach entsprechender professioneller Technik. Dennoch stellen viele Landwirte Grünlandpflegegeräte gegenüber anderer Technik immer noch hinten an, wie uns das österreichische Unternehmen APV berichtet. Dies liegt an den vergangenen trockenen Jahren und dem damit zusammenhängenden Futtermangel. Will man hochwertiges Futter produzieren und die Milchleistung steigern, ist das der falsche Schritt.
Wenn Schlepper schleppen

Der Klassiker der Grünlandpflegegeräte, den mit Sicherheit fast jeder Landwirt in der Halle stehen hat, ist die Wiesenschleppe bzw. die Wiesenegge. Sie hat eine beikrautregulierende Wirkung und eignet sich hauptsächlich zum Einebnen von Maulwurfshügeln und anderen Unebenheiten. Daneben zerkleinern und verteilen Schleppen Reste von Festmist und regen die Pflanzen durch kleine Verletzungen zur Bestockung an.
Einsetzen sollte man das Gerät im Frühjahr ausschließlich auf gut abgetrockneten, frostfreien Flächen. Eine gute Wirkung erzielen Schleppen bei 6-10 km/h.
Bei einer hohen Ertragsleistung ist ein Abschleppen der Wiesen jedoch zu wenig. Zwar ebnen die Geräte Unebenheiten ein, entfernen aber keine Verfilzungen und reißen kaum Ungräser aus. Die Gemeine Rispe kann so weiterhin ihr Unwesen treiben.
Was für ein ertragreiches Grünland noch zu tun ist und die zugehörige Marktübersicht finden Sie in traction Ausgabe Januar/Februar 2022 und in der digitalen Ausgabe.