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Trends & Wissen

Raus aus der Nische

am Mittwoch, 07.01.2015 - 13:09

Die Gülleverschlauchung ist unter bestimmten Voraussetzungen eine schlagkräftige und wirtschaftliche Alternative zur konventionellen Güllekette. Wir zeigen, wann das zutrifft und was die Technik heute zu bieten hat.

{BILD:624411:jpg}Mit immer stärkeren Großtraktoren sind in den letzten Jahren auch die Dimensionen der „Güllebomber“ stark angewachsen. Die größten Gespanne aus Trac und Tridemfass mit 36-m-Verteiler bringen es auf deutlich über 30 t Leergewicht, mit vollen Tanks sind dann leicht 65 t überschritten. Angesichts dieser Entwicklung stellen Landwirte und Lohnunternehmer immer häufiger die Frage nach Alternativen. So bieten die Hersteller seit einiger Zeit die Gülleverschlauchung für große Schläge und hohe Ausbringmengen an.
 
Der größte Vorteil der Gülleverschlauchung ist seit jeher das geringe Einsatzgewicht der Gespanne. Das geringe Gewicht sorgt dann auch dafür, dass mit der Verschlauchung länger bzw. früher gearbeitet werden kann als mit Selbstfahrern oder gezogenen Ausbringfässern. Praktiker reden von etwa einer Woche Zeitvorsprung, in der man mit der Verschlauchung bereits auf Flächen arbeiten kann die für konventionelle Ausbringgespanne noch nicht befahrbar sind. Für alpine Regionen oder Mittelgebirgslagen spielt auch die bessere Hangstabilität bei der Verschlauchung eine Rolle. Die Fahrzeuge sind weniger kippgefährdet und neigen weniger zum Abdriften. Auch in Sachen Schlagkraft hat die Verschlauchung so ihre Vorteile. Denn das Ausbringfahrzeug kann kontinuierlich arbeiten, ohne nachtanken zu müssen.
 
Den Vorteilen steht jedoch ein Systemnachteil entgegen: die Rüstzeiten. Dazu gehört die Transportlogistik für Pumpen, Schläuche, ggf. den Feldrandcontainer, der Auf- und Abbau der Verschlauchung, das Reinigen und das Verlegen und Aufnehmen der Schläuche. Dazu sind über das Feld gezogene Schläuche abriebempfindlich. Außerdem sollten die Schläuche (beim gezogenen Verfahren) nur unter Druck überfahren werden. Ansonsten können sie sich leicht verdrehen, was eine längere Unterbrechung des Einsatzes zur Folge hätte. „Die Gülleverschlauchung ist derzeit ein Nischenprodukt mit sehr hohem Beratungsaufwand im Verkauf und bei der Übergabe der Anlage“, berichtet daher auch Karl Steinmann vom österreichischen Hersteller Vacutec. „Für die Zukunft sehe ich dennoch eine stark steigende Nachfrage, vor allem wenn die Landwirte der nachhaltigen Bodenschonung den gleichen Wert beimessen wie der in den vergangenen Jahren stark diskutierten Emissionsminderung.“ mu

Den vollständigen Artikel zur Gülleverschlauchung mit Vor- und Nachteilen sowie dem Angebot verschiedener Hersteller lesen Sie in traction Ausgabe Januar/Februar 2015. Einzelne Ausgaben können Sie auch hier bestellen.